Grußwort der Schulleiterin

портрет г-жи МикельLiebe Leserinnen und Leser,
liebe Schulgemeinschaft der Deutschen Schule Sankt Petersburg!

„Also lautet ein Beschluss: Dass der Mensch was lernen muss.
Dass dies mit Verstand geschah, war der Lehrer Lämpel da.“

Wenn man dieses Zitat von Wilhelm Busch liest, scheint alles ganz logisch und leicht zu sein. Aber was bedeutet es, diese Worte in die heutige Zeit zu übertragen? Was müssen unsere Schülerinnen und Schüler heutzutage lernen und wie kann unsere Schulgemeinschaft ihnen dabei mit Verstand helfen?

In einer Welt mit einem riesigen Ausmaß an Wissen und mit scheinbar unendlich vielen Möglichkeiten, dieses zu erwerben, hat eine Schule die verantwortungsvolle Aufgabe, zu sortieren, was wirklich abrufbar in den Köpfen unserer Schützlinge verankert werden soll und welche Kompetenzen sie benötigen, um situationsgebunden erreichbare Fakten schnell zu finden und sie sinnvoll zu verarbeiten, sodass Wertung und Kritik zu zielorientierten Handlungen führen.

Die Deutsche Schule Sankt Petersburg (DSP) arbeitet auf der Grundlage von deutschen Bildungsplänen, die genau dieses im Blick haben: solides Wissen verbunden mit einem hohen Maß an Kompetenzerwerb. Sie orientiert sich an dem Anspruch, Sprache als Brücke zwischen den Nationen zu betrachten, Digitalisierung als Mittel zum selbständigen Lernen zu nutzen, naturwissenschaftlichen Unterricht als Weg zur Erkenntnisfindung und Gesellschaftswissenschaften als Beitrag zum Verständnis globaler Zusammenhänge anzusehen.

Nach der allgemeinen Meinung von Schülern und Eltern, denen ich an verschiedenen Schulen auf diese Welt begegnet bin, soll dieser Prozess mit Freude für die Lernenden verbunden sein und zu Schulabschlüssen führen, mit denen die jungen Erwachsenen in ein Leben mit vielfältigen Möglichkeiten treten können. Um dies bestmöglich zu realisieren, arbeitet an der DSP gut ausgebildetes Lehrpersonal, welches durch kontinuierliche, zielgerichtete Fortbildung die Veränderungen unserer schnelllebigen Welt in die Lehrtätigkeit einbeziehen kann.

Aber Schule ist mehr als Wissens- und Kompetenzerwerb. Das Heranreifen eines jungen Menschen zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit erfordert den Ausbau persönlicher Stärken und einen sinnvollen Umgang mit Schwächen.

Als Begegnungsschule mit der Möglichkeit, ihre Schützlinge vom Kindergarten an zu begleiten, kann die DSP das Wissen und die Erfahrungen gleich zweier Kulturen in diesen Prozess einbeziehen und die Entwicklung jedes Einzelnen sehr aufmerksam verfolgen. Vielfältige Angebote im Rahmen von außerunterrichtlichen Aktivitäten ermuntern unsere Schülerinnen und Schüler dazu, sich auszuprobieren: künstlerisch, sportlich, sprachlich, wissenschaftlich ... Austausche mit anderen Schulen helfen dabei, den Blick für die Vielfältigkeit bzgl. der Meisterung von alltäglichen Situationen zu schärfen.

Ich habe eine Vision.

Die Vision von einer Schule, die jeder gern betritt, in der Lernen einen angstfreien und kreativen Prozess darstellt und die junge verantwortungsvolle Menschen in ein Leben entlässt, indem jeder Einzelne seinen Weg findet und seine Möglichkeiten nutzt, diese Welt ein wenig besser zu machen.

Dazu bedarf es einer verständnisvollen, vertrauensvollen und sehr offenen Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Und damit bin ich wieder bei Wilhelm Busch:
„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“

Liebe Schulgemeinschaft,
lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, durch Aufmerksamkeit Glück entstehen zu lassen und die Vernachlässigung kleiner Dinge zu vermeiden.

Liebe Leserinnen und Leser,
bitte kommen Sie jederzeit gern bei uns vorbei, um sich über die Arbeitsweise unserer Schule umfangreicher zu informieren.

Hochachtungsvoll, Heike Mickel