Lernentwicklungsgespräche für die Erstklässler anstelle eines Zeugnisses
Ein halbes Jahr ist für unsere Erstklässler vergangen und natürlich sind alle sehr daran interessiert, was die Kinder gelernt haben, wie sie sich in den Unterricht eingearbeitet haben und wie sie die deutsche Sprache und den Lehrplan bewältigen. Wir möchten aber nicht nur die Arbeit der Erstklässler bewerten, sondern auch dies mit den Schülerinnen und Schüler besprechen. Demzufolge versuchen wir die Bewertung effektiv und verständlich zu machen, damit die Kinder diese erste Schulbeurteilung als eine sorgfältige Unterstützung wahrnehmen. Zu diesem Zweck werden am Ende des ersten Halbjahres Lernentwicklungsgespräche mit Erstklässlerinnen und Erstklässler geführt, und zwar mit jedem Kind und nicht über das Kind.
Der Schülerinnen und Schüler und ein Elternteil kommen zusammen, aber die Eltern hören nur zu und die Schülerin oder der Schüler spricht mit der Lehrerin oder dem Lehrer. Wie schätzt sich das Kind selbst ein? Wie beurteilen die Lehrerinnen und Lehrer seine Fortschritte, die ihn in den verschiedenen Fächern unterrichtet haben? Was hat nicht gepasst und warum? Was könnte besser gemacht werden? Was werden wir in naher Zukunft anstreben? Am Ende des Gesprächs legt das Kind mit Hilfe der Lehrerin oder des Lehrers und der Unterstützung des Elternteils Ziele für das nächste halbe Jahr fest. Es kann ein großes Ziel oder mehrere kleinere Ziele geben. Das Kind versteht, welche Schritte es unternehmen muss, um die Ziele zu erreichen.
Am Ende erhält das Kind ein von der Lehrerin oder dem Lehrer, dem Elternteil und natürlich selbst das Kind ein unterschriebenes Protokoll des Gesprächs. Solche Gespräche sind nur dann möglich und erfolgreich, wenn ein Vertrauensverhältnis zwischen Schülerin oder Schüler und Lehrerin oder Lehrer besteht, das Kind von den Eltern unterstützt wird, und wenn ein harmonisches Verhältnis zwischen Schule und Familie besteht. Unsere Erfahrung zeigt, dass dieser Ansatz für alle Beteiligten sehr effektiv ist.