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Lust am Lesen und Liebe zur Literatur

24 Oktober 2022
Einblicke in den Deutschunterricht im © IB Diploma Programme
Dr. Bernd JUEN, GIB-Koordinator

Seit Beginn dieses Schuljahres 2022-2023 gibt es an der Deutschen Schule St. Petersburg erstmals zwei GiB-Klassen, die das gemischtsprachige Diploma Programm der IBO absolvieren.

Da das Programm eine dichte Verzahnung zwischen den einzelnen Unterrichtsfächern sowie seinen Herz-Elementen (Erkenntnistheorie, Verfassen eines Extended Essays und CAS) vorsieht, haben sich auch unsere GiB-Schülerinnen dazu entschieden, das Fach Deutsche Sprache und Literatur mit dem Kernelement CAS (Creativity, Activity und Service) zu vereinen. Das tun sie einerseits, indem sie einmal im Monat einen Buchklub anbieten (mehr dazu folgt noch), in welchem sie Bücher in englischer und deutscher Sprache hinsichtlich ihrer Ästhetik und gesellschaftlicher Relevanz mit interessierten Mitschüler:innen aus den Jahrgängen 9 und 10 besprechen.

Darüber hinaus geht es im IB DP um viel Praxisarbeit. Bekanntlich sagte ja schon Immanuel Kant: Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie ist blind. Aus diesem Grund haben sich die Schülerinnen der 11. und 12. Klasse, die sich im Deutschunterricht gerade mit Podcasts beschäftigen, dazu entschlossen, ihre Lieblingsbücher in einem kurzen Podcast vorzustellen.

Somit tragen sie nicht nur dazu bei, interessante Bücher schmackhaft an den Mann und die Frau zu bringen. Ebenso haben sie durch die Produktion ihrer eigenen Podcasts die Strukturmerkmale dieses digitalen Formats besser verstehen gelernt. Zudem wurde bereits vorhandenes technologisches Knowhow verfeinert, weil sie alle Schritte der Produktion selbst gegangen sind:

  • Das Lieblingsbuch strukturiert vorstellen und ein Skript erstellen
  • Das Skript auf dem Diktaphon einsprechen oder per Videoaufnahme vortragen
  • Den Vortrag schneiden und hochladen

Die Ergebnisse können sich sehen lassen und machen förmlich Lust auf die vorgestellten Bücher. So plädiert Xenia aus der 12. Klasse für die Beschäftigung mit Weltliteratur, also mit Literatur in ihren transnationalen Kontexten, bricht dabei eine Lanze für die Diversität und gibt einen gekonnten und faszinierenden „Crashkurs zu Nakahara Chuya“ — Link: https://www.youtube.com/watch?v=X7QwIeeFutE

Emilie aus der Klasse 11 stellt den gerade hier in Russland gern gelesenen österreichischen Exilliteraten Stefan Zweig und seine hochspannende „Schachnovelle“ vor, die an mehr als einer Stelle autobiographische Züge aufweist und gerade hier in St. Petersburg, in einem Mekka des Schachsports, sich besonderer Beliebtheit freuen dürfte — Link: https://www.youtube.com/watch?v=px2ZQqV_VpA

Ekaterina, die auch die 11. Klasse besucht, folgte bei ihrer Buchwahl dem Motto des berühmten deutschen Schlagersongs „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett.“ Darum ist sie noch einen Schritt weiter, vom Krimi zum Thriller gegangen und stellt uns mit „Herzgrab“ von Andreas Gruber (einem weiteren Autor aus Österreich) eine Geschichte vor, welche die bekannte binären Opposition von Gut und Böse auflöst, was das Buch nur noch faszinierender macht — Link: https://youtu.be/tBVcETecJlc